Desinformation „führt zu einer Erosion des Vertrauens – vor allem in Medien, aber auch in Wissenschaft und politische Institutionen. Die Polarisierung nimmt zu, Debatten eskalieren schneller, Fakten werden immer häufiger angezweifelt – bis hin zum Verlust des Gefühls, so etwas wie eine gemeinsame Realität zu teilen. In extremen Fällen gefährdet Desinformation sogar Leben – etwa bei medizinischen Themen wie Impfungen oder Pandemien“. (aus Interview Lars Gräßer im Grimme Lab)

Aufklärung und die Schulung des Umgangs mit Desinformation sind für alle Menschen wichtig, egal ob alt oder jung. Glücklicherweise beschäftigen sich bereits zahlreiche Institutionen mit diesem Thema und nehmen Interessierte ein wenig an die Hand.
In diesem – stetig wachsenden – Beitrag sammeln wir (Hintergrund-)Informationen zum Thema „Digitalisierung & Desinformation“ sowie Hinweise zu Projekten, Initiativen, Publikationen, Veranstaltungen und Expertinnen und Experten, die wir in diesem Kontext für besonders empfehlenswert halten.
Bertelsmann Stiftung
Ein Ziel der Bertelsmann Stiftung ist es, Debatten anzuregen und Impulse für gesellschaftliche Veränderungen zu setzen – mit vielfältigen Projekten, Studien und Veranstaltungen. Als Grundlagen ihres Handelns nennt die Stiftung gemeinnützige Arbeit und nachhaltige Wirkung. „Die Initiativen der Stiftung zeigen nicht nur Lösungen auf, sondern schaffen empirisch gestützte Orientierung in einer breiten Öffentlichkeit.“ (aus über uns)
Thema: Superwahljahr 2024: Ein Superjahr für Desinformation?
Thema: „Forum gegen Fakes – Gemeinsam für eine starke Demokratie“
Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV)
Im Kontext von Desinformation trägt das BfV dazu bei, Hintergründe staatlicher Aktivitäten im Informationsraum aufzuklären, etwa im Hinblick auf fremde Nachrichtendienste und deren Einbindung in das koordinierte Vorgehen fremder Staaten. „Dabei identifiziert das BfV Operateure und beschreibt Methodik, Mechanismen und Wirkung von entsprechenden Operationen im Informationsraum wie im Cyberraum. Dazu gehören die umfassende Sammlung und Auswertung von Informationen sowie die Berichterstattung gegenüber Parlament, Regierung und Öffentlichkeit.“ (Desinformation als Mittel gezielter Einflussnahme fremder Staaten)
Bundeszentrale für politische Bildung (BpB)
Das Angebot der Bundeszentrale für politische Bildung – immer unter Berücksichtigung von Grundfragen der demokratischen Entwicklung und des gesellschaftlichen Zusammenlebens – soll „Bürgerinnen und Bürger motivieren und befähigen, sich kritisch mit politischen und gesellschaftlichen Fragen auseinander zu setzen und aktiv am politischen Leben teilzunehmen. Aus den Erfahrungen mit diktatorischen Herrschaftsformen in der deutschen Geschichte erwächst für die Bundesrepublik Deutschland die besondere Verantwortung, Werte wie Demokratie, Pluralismus und Toleranz im Bewusstsein der Bevölkerung zu festigen“. (aus über uns)
Dossier zu Desinformation zu den Fragestellungen: „Was ist Desinformation? Welche Rolle spielt ihre Verbreitung in sozialen Netzwerken? Und wie groß ist ihr Einfluss auf Politik und Medien?“
CORRECTIV
Das Medienhaus CORRECTIV orientiert sich am Gemeinwohl und will einen Beitrag zur Demokratiestärkung leisten. Es steht für investigativen Journalismus und wurde bereits mehrfach dafür ausgezeichnet. „Wir lösen öffentliche Debatten aus, arbeiten mit Bürgerinnen und Bürgern an unseren Recherchen und fördern die Gesellschaft mit unseren Bildungsprogrammen.“ (aus über uns)
Thema: Correctiv Faktencheck
Europäisches Parlament
Auch das Europäische Parlament, als Ort für politische Debatte und Beschlüsse auf EU-Ebene, befasst sich mit dem Thema Desinformation und hat hierzu unter anderem im Frühjahr 2025 ein Video zum Erkennen solcher „Taktiken“ veröffentlicht.
Thema: Desinformation erkennen: Sechs Taktiken der Täuschung (Videos des EU Parlaments, 03/2025)
Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikation e.V. (GMK)
Die Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur e.V. (GMK), gegründet 1984 als bundesweiter Zusammenschluss von Expertinnen und Experten aus Bildung, Kultur und Medien, leistet Beiträge zur Förderung einer ganzheitlichen, umfassenden Medienpädagogik und Medienkompetenz.
Der DigitalcheckNRW: Wie kann ich Social Media ,Fake News‘ erkennen? der GMK klärt Online-Nutzer*innen über die Gefahren von Falschnachrichten auf und erklärt, wie man diese erkennt. Er bietet unter anderem einen digitalen Nachrichtentest, den Faktenfinder sowie einen Podcast zum Thema.
#UseTheNews
Aufgabe der Initiative #UseTheNews ist die Erforschung der Nachrichtennutzung und -kompetenz der jungen Generation und die Entwicklung neuer Informations- und Bildungsangebote. Sie beschäftigt sich zusammen mit Partnern aus Medien, Bildung und Forschung mit der Frage, auf welche Weise sich junge Menschen informieren und wie es möglich sein könnte, sie besser mit journalistischen Nachrichten zu erreichen.
#UseTheNews hat in einem kompakten Handout (#usethenews: Fakes und Desinformation erkennen) Erläuterungen und Beispiele rund um das Thema Desinformation sowie Tipps zum Faktenchecken zusammengestellt.
Interviews zum Themenkreis Digitalisierung & Desinformation unter Beteiligung des Grimme-Instituts
Lars Gräßer / Aycha Riffi: Fake News und der Hass im Netz. In: Medienradar 10/2020, Berlin.
„Phänomene wie Hatespeech (Hasskommentare) und Desinformationen durch Fake News betreffen nicht nur Jugendliche, sondern uns alle, die wir das Internet immer selbstverständlicher nutzen. Dennoch ist es sinnvoll, gerade junge Menschen, die viel Zeit mit Social-Media-Aktivitäten verbringen und einen großen Teil ihrer Kommunikation ins Netz verlagern, für diese Probleme zu sensibilisieren, um ihnen mögliche Strategien an die Hand zu geben.“
Interview mit Lars Gräßer und Johannes Wentzel zur Modulbox „Politische Medienbildung für Jugendliche. Auf Hate Speech und Fake News reagieren“
„RADIKAL querdurchdacht“ ist ein Podcast des Projekts Prävention und Gesellschaftlicher Zusammenhalt (PGZ), bei dem es um „Radikalisierungsprävention“ geht und der von Adriane Schmeil und Anne Deny gestaltet wird. Das PGZ-Projekt ist Teil der Zentralstelle für Politische Jugendbildung des Deutschen Volkshochschul-Verbands e. V.
Gegenstand von Folge 20 des Podcasts ist die Modulbox „Politische Medienbildung für Jugendliche“; hierzu sprechen die Hosts mit Lars Gräßer (Grimme-Institut) und Johannes Wentzel (Medienkompetenz für die Bildungsarbeit), die an der Entwicklung der im Auftrag der Zentralstelle für Politische Jugendbildung des DVVs konzipierten Modulbox mitgewirkt haben.